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Geschichte

Die Burgergemeinde ist die älteste Gemeindeorganisation und umfasst sowohl die Herd- als auch die Hofgemeinde und besteht seit dem 14. Jahrhundert, da sie zur Stadtgründung regelmässig den Schultheissen stellte. Bis 1853 hatte die Burgergemeinde die meisten Lasten zu tragen, wie z.B. die Armenlasten, Strassen und Wege, hatte die Schulen zu unterhalten.

Je mehr die Zahl der Nicht-Burger wuchs, desto schwieriger wurde es für die Burgergemeinde, die sich stets anhäufenden Pflichten zu bewältigen. Wegen Geldmangel in der Kasse musste manch nötiges Werk aufgeschoben werden, wie die Protokolle immer wieder dartun. Die allzu grosse Last musste anders verteilt werden. Die Regierung sah dieser Entwicklung nicht tatenlos zu und gab Richtlinien heraus. Da bereits 1833 ein neues Gesetz zur Bildung der Einwohnergemeinde eingeführt wurde, konnte die unbefriedigende Situation der Burgergemeinde vertraglich mit einem Ausscheidungsvertrag im Jahre 1853 geregelt werden.

Die Burgergemeinde übergab der neuen Einwohnergemeinde ihr ganzes Burgergut von CHF 126’240.00; die Kirchen- und die Schulgüter und das Stadthaus mit einer Schatzung von CHF 40'000.00 in genügend versicherten Zinsschriften. Dafür übernahm die Einwohnergemeinde verschiedene öffentliche Verpflichtungen, welche bisher die Burgergemeinde belastet hatten. Die Auskaufsumme von CHF 40'000.00 wurde von der Burgergemeinde an eine Zweckbestimmung gebunden. Diese lautete wie folgt:
Laut Beschluss der Burgergemeindeversammlung vom 30. Januar 1862 soll das allgemeine Burgergut als Stammkapital, respektive Sicherheitsfonds für eine in Huttwil zu gründende Ersparniskasse dienen, welche schliesslich 1864 gegründet wurde.

Die Ersparniskasse der Burgergemeinde Huttwil entwickelte sich in den Folgejahren prächtig. Am 4. April 1960 konnte das neue Bankgebäude an der Bahnhofstrasse eingeweiht werden und 4 Jahre später 1964, wurde das 100-jährige Bestehen der Kasse mit einem gediegenen Fest eindrücklich gefeiert. Die Ersparniskasse konnte auf ein grosses Polster von Sparguthaben aufbauen, was gleichzeitig als gutes und solides Fundament taxiert werden konnte. Wegen Verfehlungen des Verwalters musste die 128-jährige Kasse 1992 an die damalige Bank in Huttwil verkauft werden, wo wir heute deren grösster Privataktionär sind.

Seit 1992 betätigt sich die Burgergemeinde Huttwil als Liegenschafts- und Burgergutsverwalterin

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