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Ukraine-Flüchtende: Unterstützungsmöglichkeiten und Informationsveranstaltung

Das Schicksal der ukrainischen Bevölkerung macht betroffen – viele wollen helfen. Zur Gewinnung einer Übersicht und zur Koordination der Hilfsangebote hat die Gemeinde Huttwil eine Taskforce ins Leben gerufen. Anlaufstelle für die Koordination ist die Gemeindeverwaltung, welche Kontaktdaten für Hilfsangebote aufnimmt. Eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung findet am 5. Mai 2022 statt.

Der Krieg von Russland gegen die Ukraine hat eine grosse Anzahl Personen zur Flucht bewogen. Die Geflüchteten finden via private Kontakte oder über die offiziellen Vermittlungsstellen einen Platz in der Schweiz. Diese unterschiedlichen Möglichkeiten und die grosse Anzahl Geflüchteter macht es sehr schwierig, einen Überblick zu gewinnen. Soweit dies auf Gemeindeebene möglich ist, soll die spontan gegründete Taskforce die Hilfsangebote entgegennehmen, Informationen über die Aufgenommenen austauschen und die Hilfsangebote zu gegebener Zeit abrufen können. Die Taskforce setzt sich aus Vertretungen der Einwohnergemeinde, dem vom Kanton beauftragen regionalen Partner ORS, der Stiftung Zugang B, der Landeskirchen und der Heilsarmee zusammen. Die Taskforce hat sich am 4. April erstmals getroffen und die Schnittstellen und Aufgaben unter den Beteiligten festgelegt.

Unterstützung durch die Bevölkerung ist unerlässlich

Das Regierungsstatthalteramt des Kantons Bern hat angekündigt, dass alleine im Oberaargau bis zu 1'400 Flüchtende bis Ende Mai 2022 ankommen werden. Deshalb bitten wir die Bevölkerung, mögliche Unterbringungsmöglichkeiten zu melden. Bevorzugt werden eigenständige Wohnungen und erst in zweiter Priorität Unterbringungsmöglichkeiten in bestehenden Haushalten. Der Bedarf ist schwerabschätzbar, wir bitten aber die Bevölkerung, unbedingt alle Unterbringungsmöglichkeiten anzumelden. Wohnungseigentümer, welche verfügbare Wohnungen bereits beim Kanton gemeldet haben werden gebeten, diese auch bei der Einwohnerabteilung zu melden, damit die Tastforce möglichst einen Gesamtüberblick gewinnen kann. Damit die Wohnungen vor dem Bezug entsprechend eingerichtet werden können, sind Sachspenden (wie Möbel, Bettbezüge, Kücheneinrichtungen, usw.) willkommen. Auch die Meldung solcher Angebote nimmt die Einwohnerabteilung gerne entgegen.

Schaffung von Betreuungsangeboten und Beschulung der Kinder

Unter den Flüchtenden hat es viele Kinder und Mütter, welche kaum oder nur wenig deutsch oder englisch sprechen. Für die Betreuung der Flüchtenden braucht es Freiwillige. Diese werden vor dem Einsatz in ihre Aufgabe eingeführt. Schulpflichtige Kinder sollen so rasch als möglich die Schule besuchen können. In diesem Bereich wird die Schulleitung Huttwil die Vertragsgemeinden im Bildungswesen kontaktieren und in diesem Bereich für eine möglichst gute Koordination der Angebote sorgen. Ziel ist, dass die geflüchteten Kinder so rasch als möglich in den Schulbetrieb integriert werden, die deutsche Sprache erlernen können und wieder ein Stück Normalität zurückerhalten. Eine grosse Herausforderung wird sein, dafür genügend geeignete Lehrpersonen zu finden und weitere Personen (auch ohne pädagogische Ausbildung), welche diese Lehrkräfte unterstützen.

Die Geflüchteten haben zum Teil Schreckliches erlebt und mussten ihre Heimat und ihre Angehörigen zurücklassen. Jetzt müssen sie sich in der Schweiz ein neues Leben aufbauen und unsere Kultur kennenlernen, auch wenn sie die Absicht haben, später wieder in die Ukraine zurück zu kehren. Die Taskforce dankt allen, die Hilfsangebote in Form von Unterbringungsmöglichkeiten, von Betreuung oder von Einrichtungsgegenständen melden.

Regionale Koordination

Im Bereich der Schule übernimmt die Schulleitung Huttwil die Anfrage der Vertragsgemeinden und die Klärung der Koordination von schulischen Angeboten. Auf Beschluss der Taskforce wurden die Vertragsgemeinden im Bildungswesen (Dürrenroth, Eriswil, Gondiswil, Walterswil und Wyssachen) über die Koordination der Angebote informiert. Diese können entscheiden, ob sie eine Bündelung der Kräfte auf regionaler Ebene wünschen. Mitmachende Gemeinden müssten jedoch die Anlaufstelle für die Entgegennahme von Hilfsangeboten aus der Bevölkerung selber sicherstellen.

Information der Bevölkerung

Bis zur nächsten Zusammenkunft Ende April tauschen sich die in der Taskforce vertretenen Organisationen aus mit dem Ziel, soweit möglich einen Überblick über den Hilfsbedarf und die vorhandenen Angebote zu gewinnen. Auf dieser Basis werden die Inhalte für die öffentliche Informationsveranstaltung vom Donnerstag, 5. Mai 2022 zusammengetragen. Die Informationsveranstaltung findet um 19:00 Uhr im Kirchgemeindesaal, 2. Obergeschoss, Marktgasse 3, Huttwil, statt. Zu dieser Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Ziel der Veranstaltung ist es, die Bevölkerung über den aktuellen Stand der Erhebungen zu informieren und Fragen rund um mögliche Hilfsangebote zu beantworten. Es besteht die Möglichkeit, Angebote auch im Anschluss an die Infoveranstaltung zu melden.

Meldemöglichkeiten für Hilfsangebote

Hilfsangebote (Unterbringung, Betreuung, Mobiliar / Einrichtung) können der Gemeindeverwaltung per Mail einwohnerabteilung@huttwil.ch oder telefonisch Tel. 062 959 88 88 gemeldet werden. Die Kontaktdaten und die Angebote werden durch die Verwaltung registriert. Bei Bedarf werden die Anbieter zur Vereinbarung der Lieferung oder Abholung kontaktiert.

Der Veranstaltungshinweis finden Sie hier.

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