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Geschichte

Name "Huttwilare" erstmals aufgetaucht

841-872 In einer Urkunde des Klosters St. Gallen aus der Amtszeit des Abtes Grimaldus (841-872) taucht der Ortsname „Huttwilare“ erstmals auf. Die Endung „will“ ist dabei typisch für den Landausbau im 7./8. Jahrhundert, als Alemannen vom tieferen Mittelland aus in die Hügelgebiete vorstießen (lat. Wilare = Weiler). Huttwil war demzufolge der „Weiler des Hutto“.


Geschichte Huttwil in Kurzfassung

900-1982 Zum ersten Mal begegnen wir dem Namen "Huttwil" in einer Urkunde des Klosters St. Gallen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Der alemannische Siedler, auf den sich der Ortsname "Huttwil" bezieht, muss "Hutto" oder "Hutti" geheissen haben. Um das Jahr 1000 stiftete ein burgundischer König in Huttwil die erste Kirche. Graf Rudolf von Habsburg befestigte um 1265 den bisher offenen Ort Huttwil zur eigentlichen Stadt. Huttwil hat jetzt Mauern und Türme und nennt sich ab 1313 offiziell Stadt. Es wird regiert durch einen Schultheissen und zwölf Räte. Seit 1467 sind unsere bedeutenden Märkte nachgewiesen. Zur Zeit des Laupenkrieges wurde Huttwil von einer besonders schweren Heimsuchung betroffen. Bern hatte nach seinem Sieg bei Laupen seine Waffen einige Zeit ruhen gelassen, rückte dann aber im Frühling 1340 wieder ins Feld. Eine Abteilung unter Johannes von Bubenberg zog vor Huttwil und richtete die Ortschaft durch Feuer fast zugrunde. Im Jahr 1408 verkauften die damaligen gemeinsamen Besitzer, der Ritter von Grünenberg und Burkhard von Sumiswald, Huttwil an die Stadt Bern. Kurz nach der Reformation brannte Huttwil im Jahre 1534 zum zweiten Mal nieder. Die Pfarrfrau soll beim "Kücheln" das Feuer verursacht haben. Zur Zeit des Bauernkrieges stand Huttwil eindeutig auf der Seite der Aufständischen. Hier fand auch die grosse Landsgemeinde der unzufriedenen Bauern unter der Leitung des Bauernkönigs Niklaus Leuenberger am 13. Mai 1653 statt. Zur Strafe verlor die Ortschaft nach verlorenem Krieg Tortürme und Ringmauern. Dem berntreuen Schultheissen Blau musste in Fronarbeit ein neues Steinhaus (das alte wurde während den Wirren angezündet) errichtet werden. Dieser Bau ist uns erhalten geblieben. ("Alte Krone", Schultheissenstrasse 2) Turbulente Zeiten brachte den Huttwiler auch die Villmergen-Kriege von 1656 und 1712. Huttwil spielte bei beiden Schlachten als Grenzstadt eine wichtige Rolle. Dies wiederholte sich während den Freischarenzügen von 1844 und 1845. Auch während dem Sonderbundkrieg biwakierten eine starke Abteilung Soldaten in Huttwil. Am 9. Juni 1834 verbrannte Huttwil zum dritten Mal. Ein Blitzschlag in die Zehntenscheune war die Brandursache. 44 Gebäude, darunter die Kirche und das Rathaus wurden ein Raub der Flammen. 377 Menschen verloren ihr Obdach. Aufgebaut wurde Huttwil durch den ortsansässigen Baumeister Bächler. Er entwarf den Plan für das Städtchen, die Kirche, das Pfarrhaus, das Rathaus und das Schulhaus.

Huttwil, im Januar 1982 / Urs Burkhardt


Grafen von Rheinfelden und von Fenis-Neuenburg als Besitzer

1100-1200 Im 11./12. Jahrhundert tauchen die Grafen von Rheinfelden und von Fenis-Neuenburg als Besitzer von Huttwil auf.


Die Grafen von Kyburg

1218 – Die, den Zähringer verbliebenen Rechte über Huttwil, vererbten sich 1218 an die Grafen von Kyburg, die ihrerseits 1313 dem Hause Habsburg abtraten und von ihnen neu als Lehen empfingen.


Grafenkrieg – Ort Huttwyl wird zur Stadt

1250-1270 In der Zeit des Grafenkrieges um 1250/1270 befestigten die letzten Alt-Kyburger oder möglicherweise Rudolf von Habsburg, den zuvor offenen Ort Huttwyl zur Stadt.


"Statt zu Huttwyle" erstmals erwähnt

1313 Die „Statt zu Huttwyle“ wird in den Urkunden erstmals 1313 erwähnt, und kurz danach stellte sie regelmäßig auch einen Schultheißen aus der eigenen Burgerschaft.


Erster Brand in Huttwil

1340 Dreimal in der Geschichte erlitt Huttwil verheerende Brände. Der erste Brand war 1340 im Laupenkrieg, als es von den Bernern mörderisch dem Erdboden gleichgemacht wurde.


Mehrmaliger Besitzerwechsel

1378-1408 Die nun mit Mauern und Graben umgebene Statt hatte noch einige Male den Besitzer gewechselt, so wurde Huttwyl im 14. Jahrhundert an den Ritter Johann Grimm I. von Grünenberg verpfändet. Zwar gab es nochmals ein kyburgisches „Zwischenspiel“, doch regierten ab 1378 erneut die Grünenberger bis 1404, als Johann Grimm II das Städtli seinem Onkel Burkhart von Sumiswald verkaufte und dieser, ewig in Geldnöten, es 1408 weiter an Bern verkaufte. Bern teilte Huttwyl anschliessend der Vogtei Trachselwald zu.


Zweiter Brand in Huttwil – am Neujahrestag

1537 Am Neujahrestag 1537 wurde Huttwil von einer furchtbaren Brandkatastrophe erneut in Schutt und Asche gelegt. Irgendwo im Städtchen brach Feuer aus, das sich begünstigt durch den Wind, mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. Die Brandursache konnte nie einwandfrei festgestellt werden.


Die Rolle Huttwil im Bauernkrieg

1653 Eine tragische Rolle spielte Huttwil im Bauernkrieg 1653. Er trug ihm schwere Strafen und die Schleifung der Tore ein. Der aufständische Bauernführer Niklaus Leuenberger, welcher in Huttwil den Bauernschwur gegen die Obrigkeit durchführte, erhielt 1903 noch ein Erinnerungsdenkmal, welches heute im kleinen Stadtpärkli steht.

Historisches Bild vom Bauernkrieg


Dritter Brand in Huttwil – Huttwil fast ganz vernichtet

1834 Vom 8. auf den 9. Juni des Jahres 1834 wurde Huttwil erneut fast gänzlich durch eine Feuersbrunst vernichtet. Während eines starken Gewitters hatte ein Blitz die Zehntscheune in Flammen gesteckt, welche gleich lichterloh brannte und sofort auf die Nachbarhäuser übergriff. Nebst der Kirche, wurden 44 Gebäude in Asche gesetzt, 73 Haushaltungen mit 377 Personen verloren ihr Obdach. Auf dem Brandplatz zählte man 60 Feuerspritzen.

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